Samstag, 26. Februar 2011

La familia

Dieses Wochenende bin ich einmal mehr nach Quito gefahren um mich um die Reisen in den Dschungel und zu den Galapágos Inseln zu kümmern. Bis ich in die Stadt fahre habe ich aber noch ein wenig Zeit und wie versprochen werde ich euch nun meine Familie, bei der ich hier in Ecuador lebe und erziehe, vorstellen.




Das Oberhaupt der Familie: Kati und Patricio. Beide sind die Ersatzeltern der 6 Kinder im Haus. Kati ist 22 Jahre alt, nicht viel älter als ich selbst, hat eine Tochter namens Britany, die 3 Jahre alt ist, und ist Educadora in meinem Haus. Zusammen mit Patricio teilt sie sich die Arbeiten des Hauses (Kochen, Putzen, etc.) Neben dieser Arbeit geht Kati samstags in eine Schule, um sich fortzubilden, für immer will sie diese Arbeit nämlich nicht machen. Ihr Mann, Patricio, ist 30 Jahre alt. Vor seiner Arbeit als Educador für die Fundación Cristo de la Calle war er Busfahrer, Mechaniker und Tankwart. Gelegenheitsjobs eben. Mit beiden komme ich gut zurecht und verstehe mich prächtig. Auch Patricio hat Zukunftspläne von denen er mir abundzu erzählt. Er will eine Ausbildung als Automechaniker machen und Arbeit finden. Neben Britany wünscht er sich nämlich noch ein zweites Kind mit Kati, und ein eigenes Haus.


Diese 2 Jungs heißen (von links nach rechts) Jonatan und Christian. Beide kommen aus Kolumbien und leben in meinem Casa Familiar seit 2 Jahren. Jonatan ist 13 Jahre alt, Christian wurde vergangene Woche 11. Die 2 Jungs immer gut gelaunt und dankbar für ihre Aufnahme in das Haus, was sie bei jedem Tischgebet auch zum Ausdruck bringen.






Dieser junge Mann ist Fabian. Er ist 12 Jahre alt, wird nächste Woche aber 13. Fabian unterscheidet sich kaum von den anderen Jungs. Er ist auch immer gut gelaunt, wenn auch oftmals beleidigt und eingeschnappt.


Diese 3 heißen, von links nach rechts, Homero (10) , Patricia (13) und Marco Antonio (13) . Alle 3 sind vor ungefähr 3 Wochen in unser Haus gezogen. Seitdem ist es laut, schmutzig im ganzen Haus, und alle drehen durch. Bevor sie in das Programm der Fundación aufgenommen wurden lebten sie auf dem Land. Sie halfen bei der Arbeit und konnten somit keine schulische Ausbildung genießen, und mit 13 Jahren wäre dies wohl angebracht. Mittlerweile gehen sie die zweite Woche zur Schule und lernen ein wenig schreiben, lesen und zählen. Ich hoffe nur das Beste für sie. 




Zu guter Letzt hier noch die kleine Fernanda (7) . Oben nannte ich 6 Kinder, die in meinem Haus wohnen. Das ist nach aktuellen Stand auch korrekt. Fernanda konnte letzten Freitag zurück zu ihrer Mama und fuhr an die Küste nach Manta wo sie lebt. Mit Fernanda verstand ich mich immer gut und die Arbeit mir ihr machte mir Spaß. Bestimmt werde ich sie ein wenig vermissen...




Jetzt wisst ihr auf jeden Fall mal, bei wem ich untergebracht bin und mit welchen Chaoten ich es hauptsächlich zu tun habe und die meiste Zeit verbringe.
Nachdem in Quito heute morgen traumhaftes Wetter war muss ich nun feststellen, dass es total zugezogen ist. Trotzdem muss ich nun los, um meine Reisen zu buchen.

Euer Franz

Mittwoch, 23. Februar 2011

Arbeiten in Ibarra

Man wird es kaum glauben, doch mittlerweile habe ich hier in Ibarra meinen "Alltag" gefunden. Es ist eben so - wie schon erwähnt - dass es hier einfach an Geld fehlt und wir Zivis eben nur dann gebraucht werden, wenn entsprechendes Geld für die Therapien bezahlt werden kann. Dennoch habe ich jeden Morgen um 6.30 Uhr das Vergnügen von 7 Kindern wachgeklopft, wachgeschrieen, etc. zu werden und dann die "caramabas" in die Schule zu bringen. Zu Fuß sind das ungefähr so 30 Minuten, aber wem schadet schon ein kleiner Morgenspaziergang ? Um 12.30 Uhr müssen die Kids dann wieder abgeholt werden. Donnerstags darf ich mich dann jedoch selber wecken. Um halb 8 muss ich immer in Zentrum, um Joel in Azaya abzuholen (mit dem Bus ungefähr 20 Minuten). Ich hole ihn immer ab, um ihn zu einer Sprachtherapie zu bringen hier in der Fundación. Wenn diese dann um halb 11 zu ende ist mache ich mich auf den Weg nach Hause um pünktlich die Kids von der Schule abzuholen.
So kurz so gut, das ist mein aktueller fixer Arbeitsplan, aber natürlich werde ich abundzu auch noch so gebraucht.
Was mich selbst angeht gehts mir hier super gut und freue mich jeden Tag hier in Ecuador aufzuwachen und in den Tag hineinzuleben. Übernächste Woche ist hier Karneval und wir haben 3 freie Tage. Natürlich werde ich dieses Geschenk nicht unberührt lassen und mit Kevin voraussichtlich ans Meer fahren. Man darf sich also auf schöne Bilder gefasst machen.

Franz

Mittwoch, 9. Februar 2011

1. Monat Ecuador - "Was schon ?"

Kaum zu glauben, so schnell vergeht die Zeit ! Nun ist der 1. Monat schon vorbei und ich muss mich wirklich fragen wo die Zeit geblieben ist. Die Tage gehen viel zu schnell zu ende als man eigentlich will. Besonders die Wochenenden. 
Letztes Wochenende verbrachte ich bei unseren Kollegen in Quito und nutzte gleich den Aufenthalt um ein wenig skaten zu gehen. Kaum zu glauben, dass es auch hier in Ecuador eine regelrechte Skateszene gibt. Ich hatte viel Spaß mit einigen abgedrehten Ecuadorianern in dem Old-Skool Betonpark. Bilder konnte ich leider keine machen, werde mich aber drum bemühen. Den Sonntag nutzten wir dann, um auf ein 1. Ligaspiel von Liga (Quito) gegen Barcelona (Guayaquil) zu gehen. Es war eine atemberaubende Atmosphäre in dem vergleichsweise kleinen Stadion mit 30.000 Zuschauern. Am Ende gewann Quito mit 3:0 . Bei der Bilanz von 21 Siegen in 25 Spielen aber auch kein Wunder. Den Rest des Tages - das Spiel fing bereits um 11.30 Uhr an - entspannten wir zu Hause, da es den ganzen restlichen Tag nur regnete. Montag Morgen fuhr ich wieder nach Hause, die Arbeit rief !
Was die Arbeit angeht habe ich mich nach meiner "Einlebungszeit" hier gut eingearbeitet. Neben den Kindern in meinem Haus bin ich auch für andere Kinder aus anderen Häusern verantwortlich, die entweder abgeholt oder wohingebracht werden müssen. Ich muss aber sagen, obwohl die Arbeit recht stupide erscheint, mir wirklich sehr viel Spaß macht. Es war sicherlich die richtige Entscheidung mit Kindern zu arbeiten wie mit älteren Leuten, oder seine Seele an Weltwärts zu verkaufen und den ganzen Tag Pommes zu frittieren. 
Über meine Arbeit werde ich aber noch genauer berichten, sobald ich einen geregelten Tagesablauf habe. Bisher werden wir Volontäre eben dort eingesetzt wo man uns gerade braucht. Das große Problem ist einfach, dass es hier total an Geld fehlt und somit Therapien ausfallen oder kurzfristig irgendwo stattfinden. 
Über meine Gastfamilie werde ich auch noch einen Post veröffentlichen. Gestern und heute sind 5 Kinder dazukommen. Wird sind nun 13 Leute im Haus, manchmal schwer den Überblick zu behalten...

Nun werde ich meine Wäsche aus der Waschmaschine holen - leider ohne Waschmittel gewaschen :(


Euer Franz